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Herausforderung Holz & OSB – warum das nicht einfach ist


✅ Herausforderung Holz & OSB – warum das nicht einfach ist

Holz und OSB (Oriented Strand Board) gehören zu den sogenannten "arbeitenden" Untergründen. Das bedeutet:

  • Sie verformen sich bei Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen.

  • Die Oberfläche ist nicht formstabil wie Beton oder Zementestrich.

  • Es kommt häufig zu Haarrissen oder Spannungsrissen in der Fliese oder im Fugenbild, wenn man direkt darauf fliesen würde.

Deshalb gilt grundsätzlich:

Nie direkt auf Holz, Spanplatte oder OSB-Platte fliesen – die Gefahr von Rissen und Schäden ist zu hoch!


🧰 Die Lösung: Entkopplungsmatte & flexibler Fliesenkleber

🛡 Was ist eine Entkopplungsmatte?

Eine Entkopplungsmatte ist ein dazwischengelegtes Trennelement zwischen dem beweglichen Untergrund und dem starren Fliesenbelag. Sie sorgt dafür, dass:

  • Spannungen aus dem Untergrund nicht auf die Fliesen übertragen werden.

  • Fliesen bei leichten Bewegungen des Bodens mitarbeiten können.

  • Risse oder Hohllagen dauerhaft vermieden werden.

Empfohlene Systeme:

  • Schlüter-DITRA 25

  • Gutjahr IndorTec FLEXBONE

  • PCI Pecilastic U

  • wedi Subliner (für spezielle Anwendungsbereiche)

💡 Tipp: Achte beim Kauf darauf, dass die Entkopplungsmatte auch für Holzuntergründe freigegeben ist und eine CE-Kennzeichnung trägt.

🔧 Welcher Fliesenkleber ist geeignet?

Auf beweglichen Untergründen ist ein hochflexibler Kleber Pflicht. Ideal ist ein Kleber der Klasse C2 TE S1 oder S2 gemäß EN 12004.

  • C2: verbessert haftend

  • TE: standfest (kein Abrutschen an der Wand)

  • S1/S2: flexibel oder sehr flexibel (wichtig bei Holz)


🧱 Alter Estrich: Vorbereitung ist entscheidend

Gerade in Altbauten stößt man oft auf bestandskritische Estriche – z. B. mit Haarrissen, schlechter Haftung oder verölten/sandenden Oberflächen. Direktes Verkleben von Fliesen kann hier zu Ablösungen und Rissen führen.

✅ Checkliste für alten Estrich:

  1. Oberfläche prüfen:
    Ist der Estrich tragfähig oder löst sich feiner Sand beim Kratzen?

  2. Haftung verbessern:

    • Bei mineralischen Untergründen: Tiefengrund oder Haftemulsion auftragen

    • Bei glatten Oberflächen: Quarzgrund oder Haftbrücke verwenden

  3. Risse sanieren:

    • Mit Epoxidharz oder Reparaturmörtel

    • Bei statisch relevanten Rissen ggf. Rissklammern einsetzen

  4. Unebenheiten ausgleichen:

    • Mit Spachtelmasse oder selbstverlaufender Ausgleichsmasse (ggf. mit Fasern verstärkt)


📏 Aufbauhöhe: Nicht unterschätzen!

Durch die Kombination aus:

  • Fliesenkleber

  • Entkopplungsmatte

  • Fliesenbelag
    … kann sich die Aufbauhöhe schnell um 10–20 mm oder mehr erhöhen.

Das solltest du beachten:

  • Türblätter & Türzargen evtl. kürzen oder anpassen

  • Übergänge zu anderen Räumen mit Übergangsprofilen gestalten

  • Bei Altbauten: Unebenheiten im Boden nivellieren, bevor aufgebaut wird


🧰 Beispielhafter Aufbau bei Holz oder OSB:

Schicht Material Dicke ca.
Fliese z. B. Feinsteinzeug 9 mm 9 mm
Dünnbettkleber C2 TE S1 3–5 mm
Entkopplungsmatte Schlüter-DITRA 25 o. ä. 3–4 mm
Kleber für Matte Dünnbettkleber 2–3 mm
Holz / OSB / Alt-Estrich vorbereiteter Untergrund

Gesamthöhe: ca. 17–21 mm


🧩 Fazit: Geht – aber nur mit System!

Fliesen auf Holz, OSB oder alten Estrich sind keine Mission Impossible – aber sie verlangen saubere Vorbereitung, hochwertige Materialien und handwerkliche Sorgfalt. Wer diese Punkte beachtet, kann auch schwierige Untergründe sicher und langlebig gestalten.

 

📞 Du willst Fliesen auf einem schwierigen Untergrund verlegen?

Dann sprich uns an – wir beraten dich gerne zu geeigneten Systemaufbauten, Entkopplungslösungen und passenden Klebern.